Mo

17

Jun

2013

Abschlussbericht

Ich bin wieder in Deutschland und damit ist auch hier die Zeit gekommen um auf wiedersehen zu sagen. Ein Paar Geschichten möchte ich aber noch erzählen, bevor ich hier aufhöre zu schreiben. 

Die letzte Woche habe ich mit Abschiednehmen verbracht. Edith, Kim-Anne und ich haben eine weitere unserer "Tea-Parties" abgehalten. Mit Tee, frischen Waffeln, Karten und Musik (Klavier und Gesang und CDs)
Wir haben ein Lied einstudiert, dass wir dann bei der letzten Devotion gesungen haben.

Die Kinder sind schon am Freitag gefahren, was den Abschied um einiges leichter gemacht hat.

Der letzte Tag war ziemlich seltsam. Ich bin früh aufgestanden, weil Edith und Kim-Anne zu Freunden in der Wüste Negev gefahren sind.

Den Tag hab ich dann halb packend halb rumstreunernd verbracht. Irgendwie war es nichts halbes und nichts ganzes. Ich war dann fast froh, als um halb 1 in der Nacht endlich mein Taxi gekommen ist. Obwohl ich ziemliche Panik vor dem Flughafen hatte.

Als ich dort ankam, so gegen zwei, war es trotz der späten (oder sollte ich sagen frühen?) Stunde ziemlich voll. Ich musste dann noch eine halbe Stunde warten, bis ich reinkonnte und natürlich wurde ich sofort befragt. 

Dann wurde mein Gepäck durchgecheckt und ich musste wieder mal zum  Auspacken. 

Beim warten bin ich mit einem jungen Mann ins Gespräch gekommen, der auch zum durchchecken musste. Das war sehr interessant. Er machte gerade eine Weltreise und hatte spontan beschlossen nach Israel zu fahren bevor es weiter nach Dubai ging. 
Ich fand das unheimlich interessant und fand es dann fast schade als ich drankam.
Jetzt kam die längste Befragung und Untersuchung, die ich je durchmachen musste. Es lag wahrscheinlich daran, dass ich zum ersten Mal die Wahrheit gesagt habe.
Jedenfalls musste ich dann noch, nachdem mein Koffer zig mal durchsucht wurde, in einen abgelegenen Raum gebracht wo ich noch dreimal auf Metall und Sprengstoff untersucht wurde.
Ich  war inzwischen schon ziemlich genervt von der ganzen Geschichte und dann natürlich umso verwirrter als die Dame am Ende mit breitem Lächeln auf mich zukam.
"Jetzt bekommen Sie V.I.P Service." Ich dachte mir dann erstmal: 'Na toll, noch mehr Kontrollen', aber das war dann richtig toll.
Die haben wohl gemerkt, dass ich völlig unschuldig bin und wollten sich revanchieren. Jedenfalls wurde ich dann an allen Schlangen vorbeigeführt und musste nichteinmal mehr mein Handgepäck durchchecken lassen.
Am Ende ging dann alles sehr glatt, abgesehen von der Tatsache, dass ich furchtbar müde nach dem ganzen Stress war.

So das war jetzt endgültig mit meinem Blog.
Irgendwie schade. Ich werde es vermissen. An dieser Stelle noch einmal ein riesiges Dankeschön an euch alle. Ich hab mich jedes Mal auf eure Kommentare gefreut und bin ganz euphorisch geworden, wenn ich was Neues bekommen habe. 
Ich werde auch auf jeden Fall einen neuen Blog erstellen. Übers Studium vielleicht auch noch einen über Schreiben. Ich werde euch allen den Link schicken sobald da was steht. 

Ich werde das Bloggen sonst zu sehr vermissen.

So das wars aber von mir, sonst werde ich sentimental.
Bis auf meinem neuen Blog

 

Jojo 

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Do

13

Jun

2013

Gebetsarten der Kinder

Diese Überschrift klingt wahrscheinlich ein bisschen seltsam, aber wenn ihr die Kinder inzwischen ein bisschen kennt ist das sehr verständlich. 
Die Mädchen beten für ihr leben gern.

In meiner ersten Nachtschicht, die ich alleine verbracht habe wusste ich noch nichts davon.

Ich brachte die Kinder also ins Bett, verließ den Schlafsaal und freute mich auf einen gemütlichen Abend mit einer Tasse heißer Schokolade und einem guten Buch.

Kaum hatte ich mich aber ingesetzt kam Asma aus dem Zimmer getrottet und versuchte mir etwas mitzuteilen. Ich verstand nicht was sie wollte und schickte sie letztendlich wieder ins Bett.  

Und dann ging es los. Asma begann mich anzubrüllen. Wer Photos von Asma gesehen hat weiß, dass sie sehr... groß... ist und ihre Stimme ist mindestens genauso groß. 
Ich rufe also in meiner Panik im Jungenbereich an und hole Sami zum übersetzen.

Kaum hat Sami sich mit Asma verständigt weiß ich was das Problem ist. Ich habe vergessen mit den Mädchen zu beten .

Wie konnte ich nur!
Seit dem wird jeden Abend und "during Devotion Time" gebetet.
Jedes der Mädchen und auch einige der Jungen haben einen ganz eigenen Stil der inzwischen sogar noch lustiger ist, weil ich verstehe was sie sagen.
Viel Spaß bei den kleinen Dialogen.

 

Asma

 

A: Danke, Jesus. Segne Mama und Papa und Aia und mich und Raghad und Mira und Auntie Hanna und Auntie Kim und Auntie Edith und Amu Sami und Amu Chris und Amu Fadi und Mama und Papa und Mama und Auntie Hanna....

 

(nach 5 Minuten)

 

Ich: langsam reicht es mir ich will auch mal schlafen Isim Jasua (im Namen Jesu, so muss laut Asma ein Gebet abgeschlossen werden)

A: Isim Jasua Amen!

Aia ist ungefähr genauso also mache ich gleich mit Raghad weiter. Obwohl sie nicht sprechen kann besteht sie darauf zu beten. Was im Endeffekt darauf hinausläuft, dass ich Asmas Gebet gekürtzt wiederhole und Raghad ihre kleinen "A"s dazwischenwirft was ja bedeutet.

Für ihre Mama und ihren Papa kann sie alleine beten.

Zwei der Jungen finde ich noch erwähnenswert.

Jaffar

Danke Gott, für die Sonne und das Wasser und die Jungen und die Mädchen und Mama und Papa und die Erde und die kleinen Vögel und für House of Hope und die Aunties und die Uncles (... Kürzung notwendig!^^)
... Segne Mama und Papa und die Mädchen und die Jungen und die kleinen Vögel und House of Hope und die Aunties und die Uncles....

 

Auch Jaffar muss man oft unterbrechen.

Samir

 

Den  letzen den ich euch vorstellen will ist Samir. Er ist der älteste im House of Hope und sehr lustig, wenn es ums beten geht ist er aber immer sehr schüchtern, obwohl auch er darauf besteht es zu tun.

 

Es beginnt mit einer langen Pause. Die Pause wird länger und länger, die Jungen werden schon ungeduldig, manche fangen an leise zu kichern. 
Irgendwann hebt Samir den Kopf und schaut betreten in die Runde, als merke er, dass er alle aufhalte und mit seiner kläglichen Stimme leiert er dann: "Isim Jasua Ameeen."

 

Ich hoffe euch haben diese kleinen Anekdoten gefallen, die mir gestern während der Devotion eingefallen sind.  

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So

09

Jun

2013

Rote Libellen

Wusstet ihr, dass es rote Libellen gibt? Ich nicht. Ich dachte immer die sind bläulich, aber jetzt weiß ich es besser. Wie ich darauf komme? Ihr werdet schon sehen. 

Die letzten drei Tage waren wir Vormittags sehr beschäftigt. 

Young Life, für die denen das was sagt, hat jeden Sommer das sogenannte Capernaum Sommer Camp. Das besteht aus mehreren Tagen an denen Kinder aus den verschiedenen Organisationen (Jemima, House of Hope, Life Gate) etwas besonderes erleben können. 
In unserem Fall hieß das zweimal Spiele und dann der Höhepunkt gestern.

Früh am Morgen kam Youssef, der das ganze organisiert mit einem riesigen Sack. Den Kindern muss er wie der Weihnachtsmann vorgekommen sein.
Aus dem Sack zauberte er knallgrüne T-Shirts mit dem Aufdruck "Capernaum Summer Camp 2013" und Rucksäcke in der gleichen Farbe mit Sonnenbrillen und einem kleinen Schokoriegel für jeden.
Kaum hatten die Kinder die T-Shirts angezogen ging es auch schon los. Ein riesiger Bus fuhr vor und wir stiegen ein. Nach und nach kamen auch die anderen Kinder, sodass am Ende ein Bus und zwei Kleinbusse gefüllt mit grünen Kindern waren.

Auf gings nach Jericho zu einem Freibad mit Restaurant und Pferden!

Es ist zwar schön und gut wenn es hier warm ist, aber irgendwann geht einem die Hitze schon auf die Nerven, vor allem wenn man nicht schwimmen kann. Weit und breit kein See oder Schwimmbad. Da kam der Ausflug gerade Recht.  
Los ging es mit Reiten. Jedes der Kinder kam dran, was natürlich seine Zeit dauerte.
Manche der Mädchen waren ganz wild darauf endlich aufs Pferd zu kommen, andere musste man überreden und Aia hatte richtige Panik. Die ist immer sehr vorsichtig und gegen ihr Willen auf ein große wieherndes Tier gehoben zu werden gehört eindeutig nicht zu ihrer Vorstllung von Spaß.

Nach dem Reiten ging es sofort weiter zum schwimmen, was eindeutig mehr meinen Geschmack traf, weil wir jetzt auch endlich mitmachen konnten.

Es gab ein kleines Becken für die die Angst hatten und ein richtig tiefes für die anderen. Wir Freiwilligen teilten uns auf und ich nahm eines der Mädchen (Razan) mit einem aufgeblasenen Ring in das tiefe Becken.

Ich hätte nie gedacht, dass man dabei so viel Spaß haben kann.
Ich tauchte unter ihren Beinen durch, brachte sie ins tiefe Wasser und schaffte es am Ende sogar sie davon zu überzeugen ohne Ring ins Wasser zu gehen.
Alle Kinder und wir Freiwilligen hatten ungemein Spaß.

Was hat es aber jetzt mit den Libellen auf sich? Die flogen über die Wasseroberfläche und waren rot! Knallrot und relativ groß! Razan hatte Angst vor ihnen, doch ich fand sie klasse. Ich meine wie oft sieht man denn rote Libellen, die sich auf deinen Kopf setzen?

Nach einem Mittagessen und einem Eis für jeden ging es dann gegen 4 Uhr wieder zurück ins House of Hope. Alle waren müde und an diesem Abend hatten wir kein Problem mit den Mädchen.
Ich werde die Photos dazu morgen oder heute Abend reinstellen. Leider ist das Internet mal wieder ziemlich schlecht.  

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Fr

07

Jun

2013

Gibt es wirklich Zufälle?

Eigentlich wollte ich ja erst morgen wieder schreiben und dann die Bilder  vom Sommercamp mit dazustellen, aber diese eine Geschichte möchte ich noch kurz erählen. 

Heute sind wir mit den Kindern wie üblich spazieren gegangen. 

Aus 10 Minuten wurden dann aber bald 40 als wir beschlossen zu einem Spielplatz zu gehen. 

Der Spielplatz war toll. Es gab grünes Gras (eine Seltenheit hier) einen kleinen Teich (noch seltener!) und einen Pfau! Die Kinder waren begeistert, doch als wir an das Tor kamen wurde uns mitgeteilt, dass wir für das Betreten des Spielplatzes Geld bezahlen müssten. 

Ich sah es schon vor mir, wie wir die Kinder weinend von den Schaukeln wegzerren mussten, doch nach etwas betteln wurden wir umsonst reingelassen. 

Das nenne ich Glück, doch die eigentiche Geschichte beginnt erst nach dem Spielplatzbesuch. 
Wir gingen zurück und waren schon etwas soät dran. Die Kinder waren müde und mir graute bereits vor dem 40 minütigen Rückweg. Natürlich begann dann auch bald eines der Mädchen zu weinen an, sie wollte unbedingt was zu trinken. Irgendwann weigerte sie sich weiterzugehen, was uns natürlich in ein Dilemma stürtzte. Wir konnten sie ja schlecht mitten auf der Straße weiterzerren.

Irgendwann stand sie dann doch wieder auf, blieb aber alle Paar Meter stehen, wodurch sich alles noch mehr verzögerte.

Inzwischen waren wir an einer der "Restaurantmeilen" angekommen und ich stellte mir vor wie schön es doch wäre wenn jetzt einer der Wirte herauskommen würde und uns zu einem Schluck Wasser einladen würde.
Kaum hatte ich den Gedanken ausgesprochen (natürlich nur im Kopf), kam eine ältere Dame aus einem der Cafes. Das Cafe war leer nur einer dieser Slushautomaten oder wie man die Dinger nennt stand vor der Tür. Sie begann auf arabisch auf mich einzureden, doch ich verstand nur irgendetwas über House of Hope eine Minerva und Wasser. Sollte sich mein Wunsch erfüllen?

Ich schrie Edith hinterher und als sie zurückkam stellte sich heraus, dass die Tochter der Dame Down Syndrom hatte und als Kind im House of Hope war und tadaaa wir wurden wirklich zu Wasser und Slush eingeladen.
Das kleine Cafe war richtig gemütlich, mit weichen Sofas und hatte trotz den lauten Gebetgesängen, die aus Lautsprechern an den Wänden tönte auch eine gewissen Atmosphäre. 

Wir unterhielten uns eine Weile mit der Dame und versprachen wiederzukommen. 
Danach ging alles viel leichter und der Rest des Weges verging wie im Flug.
Ist das Zufall? Für uns war es eher ein Geschenk des Himmels. 

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Mi

05

Jun

2013

Touristen für einen Tag

Ich war die letzten Tage krank und hab deswegen noch nicht geschrieben. Obwohl ich mich jetzt wieder völlig gesund fühle kann ich immer noch nichts festes essen. 

Trotzdem haben wir vorgestern beschlossen nach Jerusalem zu fahren und als vollwertige Touristen die südliche Stadtmauer Tour zu machen. 

Wir hatten sehr viel Spaß vor allem weil außer uns keiner unterwegs zu sein schien. 

Meine Eltern haben ja schon einen Teil der nördlichen Tour gesehen, allerdings ist die südliche Tour noch um einiges spektakulärer. 
Vom Jaffa Tor aus geht es die Mauer entlang über mehrere Tore zum Damaskus Tor. Über das Damaskustor zu laufen anstatt hindurch ist wirklich eine Erfahrung wert.
Es sieht fast aus wie ein Dach mit ein Paar Erhebungen. Beim durchgehen habe ich nie bemerkt wie groß es ist. An einer Stelle gibt es ein kleines "Fenster" und man kann das Stimmengewirr von unten hören. Außerdem hat man von dort oben einen wunderschönen Blick auf Jerusalem, den Felsendom und den Markt, den man sonst ja entlang geht.
Außerdem  sieht man ein Paar der besetzten Häuser mit den Soldaten auf dem Dach, was man von unten gar nicht so mitbekommt. 
Weiter geht es über die Altstadt hinweg in Richtung Löwentor das zum Ölberg hinausführt.
Man kann in wunderschön gestaltete Dachgärten und Wohnzimmer schauen und beobachtet die Kinder beim spielen.  

Am Löwentor fühlt man sich wirklich wie in "alten Zeiten". Die Palmen reichen bis an die Mauer und Palmwedel liegen am Boden. 
Vom Löwentor aus sind wir wieder von der Mauer herunter und  über die Via Dolorosa zurück. 
Vor allem und Edith und ich waren danach mehr als erschöpft, weil wir ja nichts gegessen hatten.
Ich habe wunderschöne Photos gemacht, die kann ich aber erst Morgen oder übermorgen reinstellen, weil das Internet momentan ziemlich schlecht ist.  

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Di

28

Mai

2013

Schikane im Bus

Wie versprochen kommt hier der "politische" Artikel.  Wie schon öfter erwähnt ist die Schikane seitens jüdischer Soldaten vor allem auf dem Weg nach Jerusalem immer schlimmer geworden. 

Ich habe ja schon erzählt, dass man inzwischen am Checkpoint aussteigen. Vor allem wenn die Soldaten sehr jung sind, kann das sehr nervig sein. 

Sie spielen Karten und ignorieren uns, während ältere Damen eine halbe Stunde lang in der Sonne stehen bedienen die sich aus einem Getränkeautomaten. 

Schlimmer wird es dann aber auf der Rückfahrt. Es gibt eine bestimmte Stelle wo der Bus oft angehalten und durchsucht wird. 

Neulich ist mir dort eine Art Kunstwerk aufgefallen. Eine Metallstatue von einem Mann, der an der Mauer steht. Mit dem Rücken zur Straße. Ich habe mir überlegt warum dieses Kunstwerk plötzlich da auftauchte und was es bedeutete.

Einige Tage später bin ich wieder aus Jerusalem zurückgefahren und sah was die Statue bedeutete.

Einige junge Männer waren im Bus und die junge Soldatin kam mit ihrem Maschinengewehr hinein. Ich weiß nicht genau warum sie rausgeholt wurden, vielleicht stimmte ihre Genehmigung nicht oder was auch immer. 

Jedenfalls wurden sie aus dem Bus gezogen und an der Wand aufgestellt. Genauso wie die Statue und durchsucht, während die junge Soldatin ihr Maschinengewehr auf sie gerichtet hielt. 

Einer der jungen, er war vielleicht 18 oder 19 auf jeden Fall nicht älter als ich bekam Panik und brach in hysterisches Kichern aus, woraufhin die junge Soldatin ihm das Maschinengewehr in den Rücken gerammt hat und irgendwas auf Hebräisch gebrüllt hat. 

Ich weiß nicht wie die Geschichte ausgegangen ist, da wenig später ein Soldat in den Bus kam und meinte wir sollen weiterfahren. Natürlich ohne die jungen Männer. 

Anscheinend passiert sowas öfter, vor allem an dieser Stelle. Deswegen auch die Statue. Ich frag mich aber warum die Statue immer noch da ist?



Und zum Abschluss noch eine Geschichte, die mir nach der Bussache eingefallen ist. Viel Spaß :p

 

05:00

 

Es ist kalt. Zu kalt. Die Soldatin in der engen Kabine hat sich dick in ihre Jacke gewickelt. Sie zieht an einem Zigarettenstummel. Hat die Füße hochgelegt. Gelangweilt hört sie Musik auf ihrem MP3 Player

Noch eine Stunde.

 

5:00

 

Er packt aufgeregt seine Sachen zusammen. Papiere, Stifte. Alles legt er sorgfältig in die Umhängetasche.

Ein nervöses Lächeln, eine kurze Umarmung. „Viel Glück bei der Prüfung.“

 

5:10

 

Eine Gruppe Arbeiter passiert. Sie winkt sie gelangweilt durch, als sie ihre Genehmigungen vorzeigen.

Pause. Sie verschwindet und ein junger Soldat setzt sich an ihren Platz. Er ist schlecht gelaunt. Zu früh, noch eine Woche bis zum Urlaub. Weit weg vom gemütlichen Tel Aviv und der Familie.

Was soll er überhaupt hier? Das große Abenteuer hat er sich nach der Schule anders vorgestellt! In ein Paar Monaten ist alles vorbei und er kann endlich auf die Uni. Bald hat er Pause.

Noch 50 Minuten.

 

5:10

 

Er nimmt ein Taxi. Es ist noch dunkel auf den Straßen. Niemand ist zu sehen.

Er kennt die Leute, die am Checkpoint stehen. Sie kennen ihn.

Ein Lächeln als er sich anstellt. Ein Paar Männer lassen ihn vor. Sie wissen von der Prüfung.

Noch 50 Minuten.

 

5:15

 

Er schaut in gelangweilte Gesichter und kontrolliert ebenso gelangweilt die Passierscheine. Seine Hand spielt mit dem Maschinengewehr. Es heitert ihn ein wenig auf zu wissen, dass er darüber entscheiden kann ob diese Männer heute zur Arbeit gehen oder nicht.

Aber auch nur ein bisschen.

Er will nach Hause. Zu seiner Freundin. Zu seiner Familie. Zur kleinen Schwester.

Noch 55 Minuten.

 

5:15

 

Langsam schiebt sich die Menge voran. Links Gitterstäbe, rechts eine Wand. Draußen stehen Händler. Doch er sieht das alles nicht. Im Kopf geht er nochmal die wichtigsten Formeln durch.

Von dieser Prüfung hängt viel ab.

Noch 45 Minuten.

 

5:30

 

Eine Frau kommt an die Absperrung. Sie ist hübsch. Eine Christin. Sie trägt kein Kopftuch. Dunkle Haare, dunkle Augen. Sie könnte als Jüdin durchgehen. Pech auf der falschen Seite geboren zu werden.

Der Soldat lächelt ihr zu. Sie schaut ihn nur müde an und hält ihm de Passierschein hin.

Frustriert winkt er sie durch.

Noch eine halbe Stunde

 

5:35

 

Endlich kommt er ans Ende der Reihe. Obwohl es heute schnell ging. Die anderen wissen von seiner Prüfung und haben ihn vorgelassen. Er hat noch mehrere Stunden um durch den Checkpoint zu kommen. Eigentlich kann nichts mehr schief gehen.

Trotzdem schlägt sein Herz bis zum Hals als er an den Schalter tritt.

Er zieht seinen Passierschein hervor. Seine Hände Zittern. Ein nervöses Lächeln. Freundlich sein!

 

Noch fünfundzwanzig Minuten.

 

5:37

 

Was will dieser Typ. Sein Lächeln ärgert ihn. Wären diese jungen Männer nicht hier, müsste er nicht hier sitzen und wäre zu Hause. Scheiß auf die Westbank, scheiß auf den Krieg!

Er betrachtet den Passierschein. Das Bild sieht falsch aus. Ein Fleck. Er ist zu müde um sich damit zu befassen. Aber Vorschrift ist Vorschrift.

Der Passierschein ist ungültig.“ Er spricht hebräisch. Warum sollte er sich mit seinen geringen Arabischkenntnissen herumplagen? Es ist kurz nach halb sechs.


 

Noch dreiundzwanzig Minuten

 

5:40

 

Aber... hören Sie ich habe eine Prüfung. Ich muss um 10 Uhr an der Uni sein.“ 

Das ist nicht mein Problem. Vorschrift ist Vorschrift. Ich könnte Ärger kriegen wenn ich Sie durchließe.“

Bitte. Ich habe eine Prüfug. Das Bild ist doch nur etwas verknickt.“

Der Soldat ist genervt. Er könnte nach Hause gehen und muss sich stattdessen mit diesem Mann herumschlagen. 

Wenn es ihnen nicht passt dann beschweren Sie sich. Schreiben Sie einen Brief an meinen Vorgesetzten wenn es Ihnen gefällt, aber heute kommen Sie nicht mehr durch.“

Der junge Mann sieht verzweifelt aus. „Aber die Prüfung...“

Scheiß auf die Prüfung. Denkst du ich will hier sein? Beschwer dich doch!“

Er beschließt das Gespräch abzukürzen.

 

5:41

 

Fassungslos schaut der junge Mann zu wie der junge Soldat den Passierschein nimmt, ihn in der Mitte zerreist und ihm über den Tresen reicht.

Besorgen sie sich ein neues Bild und einen neuen Schein. Kommen Sie danach wieder.“

Ich werde mich beschweren. Ich verlange Ihren Vorgesetzten zu sprechen.“

Der Soldat greift nach dem Telephon. „Ja.. hier gibt es ein Problem. Ja ein junger Mann macht Ärger.... Danke.“


6:00

 

Er wird in einen Raum gebracht. Abseits. Den Passierschein hat er immer noch fest umklammert. Er weiß nicht was mit ihm passiert, aber er weiß, dass er die Prüfung vergessen kann.

Die Umhängetasche steht neben ihm auf dem Boden. Darin das Papier und die Stifte.

Die Prüfung kann er vergessen. Er denkt nicht weiter. Denkt nicht an das traurige Gesicht seiner Mutter. Denkt nicht an die Hoffnung die sich alle gemacht hatten, als er an der Hebräischen Uni angenommen wurde. Trotz seiner Herkunft. Trotz der Vorurteile.

Denkt nur an den jungen Soldaten und das teilnahmslose Gesicht.

 

6:00

 

Er winkt eine Gruppe Arbeiter durch. Sie haben alles beobachtet. Mitleidige Gesichter, aber nichts neues. Das kennen sie.

Er hat den jungen Mann schon wieder vergessen. Die Soldatin ist da und löst ihn ab. Er geht nach draußen. Jetzt erstmal schlafen und dann lernen. In einem Monat ist die Aufnahmeprüfung für die Uni.


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Sa

25

Mai

2013

Best of Kim Anne und mir (Teil1)

Abends beim Essen. Jemand hat Pizza geholt und es kommt die Idee auf, man könne vor dem Essen doch kurz ein Gebet sprechen. Also wird gebetet. Auf Arabisch versteht sich. Kim Anne und ich verstehen kein Wort und sind höchst gelangweilt. Plötzlich ertönt von draußen ein lautes Quietschen.

Ich denke mir noch. „Nicht Kim Anne anschaun, bloß nicht Kim Anne anschaun.“ und was macht die doofe Johanna? Sie schaut Kim Anne an und sofort muss sie grinsen. Natürlich kommt sofort das Kommentar:     „Warum grinst ihr zwei so.“  Woraufhin Kim Anne meint:  (Anmerkung: Kurz davor haben wir über Alice im Wunderland geredet) „Sie ist eine Grinsekatze.“ Danach gab es kein Halten mehr und wir beide hatten einen Lachanfall, sodass das Gebet unterbrochen werden musste und wir für ein Paar Minuten nach draußen sind.

 

Ich tigere durch die Küche. „Wenn ich nicht sofort was Süßes kriege schreie ich.“

Kim Anne schaut im Kühlschrank nach und findet eine interessant aussehende Tüte. „Oh danke du hast mich gerettet.“, sag ich noch und öffne die Tüte, aber anstatt etwas interessantem zu finden sind da ein Paar Scheiben Brot in verschiedenen Stadien der Verwesung. Ich mach schnell die Tüte wieder zu und schmeiße sie weg. Wenig später kommt Kim Ann mit einer zweiten Tüte an, diesmal mit Schokolade darin. Ich verziehe das Gesicht. „Jetzt will ich nichts Süßes mehr.“

 

Wir schauen Filme und ich habe einen Kuchen gemacht. Am Ende des Films meint Edith wir könnten den Rest des Kuchens ja für Morgen aufheben. Ich und Kim Anne schauen uns an und fangen an zu lachen. „Der Kuchen ist aus versehen verschwunden.“

 

Ich stehe auf und schaue in den Spiegel, woraufhin ich ein mehr als seltsames Geräusch von mir gebe. Kim Anne fährt aus dem Schlaf, setzt sich auf und ruft. „Was ist passiert? Wer ist tot?“

Ich: „Niemand ist tot, aber schau dir meine Haare an!“

 

Kim Anne ist schon den halben Abend damit beschäftigt einer Mücke nachzujagen. Irgendwann wirft sie ihren Schuh nach der Mücke und ruft. „Stirb.“

Ich: „Wer ich?!“

Kim Anne: „Ja, ich meine nein die Mücke.“

 

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Mo

20

Mai

2013

Noch mehr Gastfreundschaft

Vor ein Paar Tagen haben wir die Familie von einem besucht, der im House of Hope arbeitet. Wir haben ein tolles Frühstück mitgebracht und dann mit den Kindern gespielt. 

Jetzt aber mal der Reihe nach. 

Wir wollten früh am Morgen losfahren, genauer gesagt um halb zehn, aber wie die Araber so drauf sind. Vor viertel nach 10 kam keiner auf die Idee überhaupt loszufahren und dann ging das Auto kaputt. 

Chris wusste sofort was los war, aber Sami hat ihm nicht geglaubt und so mussten wir noch in eine Werkstatt fahren. 

Um 11 sind wir dann endlich aufgebrochen. Ich war zu der Zeit schon halb verhungert, weil mir gesagt wurde, dass ich nichts essen soll weil es ein großes Frühstück geben würde. 

Auf halbem Weg nach Hebron kamen wir an eine große Kreuzung. Von dort zweigte eine der sogenannten Apartheid Roads ab, Gut ausgebaute Straßen zwischen Siedlungen und Jerusalem, bzw. Tel Aviv die Araber nicht benutzen dürfen. Auf dem Grasrondell im Kreisverkehr standen mehrere Siedler mit Gewehren. Sami hatte uns den ganzen Weg schon Horrorgeschichten darüber erzählt, dass die Siedler manchmal grundlos auf arabische Autos schießen. Zum Glück wurden wir aber nicht beschossen und landeten sicher in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hebron. 

Dort gab es dann endlich das heißersehnte Frühstück und es entschädigte für die lange Wartezeit. 

Es gab hart gekochte Eier, frischen Salat, mehrere Pasten und Cremes (Hummus, Tomate, hausgemachtes Lebanah und noch ein Paar andere), Falafel, süße Kuchen und das beste: hausgebackenes Brot von der "Hausherrin". 
Danach war ich mehr als entschädigt für die lange Wartezeit und die Siedler.
Bei der Familie gab es auch viel zu entdecken. Die hatten zum Beispiel einen riesigen Schädel von irgendeinem Tier an der Wand hängen, mit riesigen Hörnern, einen Krummsäbel und Portraits die aus dem vorletzten Jarhundert hätten stammen können.
Der Herr des Hauses saß in einem Sessel, typisch Arabisch gekleidet und freute sich über das gute Essen. Irgendwann kam eine seiner Enkelkinder und gab ihm einen Kuss, bevor sie wieder gehen musste und er sagt mit breitem Grinsen und donnernder Stimme: "Aaaaaaaah, Saki"
Saki heißt soviel wie süß

 

Nach dem Frühstück gingen wir mit den Kindern spielen.
Wir haben Armbänder gemacht und ich hatte besonders viel Spaß  mit einem kleinen Mädchen (auf dem Bild oben ist es auf meinem Arm), einem kleinen Jungen und einem Ballon.

 

So das wars erstmal wieder von mir.

Bis dann 

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Sa

04

Mai

2013

Arabische Gastfreundschaft

Wir haben momentan ein Paar Tage Ferien und wir wollten die Familien von zwei Mädchen besuchen. 

Aus einem kurzen Besuch wurde ein sehr langer Besuch. Bei der ersten Familie war es schonmal sehr süß. Aia war erst sehr schüchtern ist aber sehr schnell aufgetaut. Gerade als wir gehen wollten, nach mehreren Tassen Tee meinte die Mutter, wenn wir noch eine halbe Stunde warten, wären die Kuchen, die sie extra für uns gebacken hat fertig. 

Wir wollten nicht unhöflich erscheinen, also warteten wir eine Weile. Damit wir auch ja nicht verhungerten während der Zeit bekamen wir Obst und danach die Zimtkuchen. So leckeren Kuchen habe ich noch nie gegessen. 

Nach mehreren Einladungen und bitten, dass wir doch über Nacht bleiben könnten und so weiter und so fort, was wir natürlich höflich abgelehnt haben.

Nach längerer Fahrt mit mehreren Umwegen und Verwirrungen kamen wir dann zu Asmas Haus. 

Dort wurden wir sofort wieder mit Tee, Saft, Knabberzeug und Früchten versorgt. Als wir dann gehen wollten wurde uns eine Tour angeboten. Wir wollten nicht schon wieder ablehnen, also nahmen wir die Einladung an, was im Nachhinein gesehen ein Glück war. 

Die Tour war nämlich wirklich schön. 

Wir sind mit dem Auto in die South Hebron Hillls gefahren. Allein der Weg war wunderschön. Hier wächst jetzt allerhand Getreide und auf dem Weg begegneten uns mehrere Familien, die bei der Ernte waren. Ganz altmodisch mit Sensen.

Später besuchten wir ein altes Römerbad in dem heute immer noch gebadet wird. Es war eine Art besonders schönes Freibad.

Ich weiß nicht ob ihr schonmal von einem Ort namens Sussya gehört habt. Die Breaking the Silence Tours gehen da so weit ich weiß hin.

Dort stehen die Reste einer uralten Synagoge. Früher war an dem  Ort ein Beduinendorf, doch dann wurde das ganze Gebiet beschlagnahmt mit der Begründung auf historisch wichtigen Stätten dürfe niemand wohnen. Jetzt ist alles abgesperrt und eine jüdische Siedlerfamilie lebt da. Die Beduinen wurden damals davongejagt. 

Gerade als wir dort standen, kamen mehrere Autos mit Israelischen Soldaten vorbei. Der Vater von Asma hat höflich gefragt, ob wir nicht ausnahmsweise dahin dürften, weil wir ja Touristen wären, aber der Soldat ist gleich richtig agressiv geworden und hat mit seinem Gewehr auf den Mann gezielt und irgendwas auf Hebräisch gebellt. 

Wir sind dann lieber schnell wieder weg. 

Nach der Tour wollten uns die Eltern noch zum Essen einladen. 

Wir fanden eigentlich alle, dass wir genug gegessen hatten und es ein bisschen spät war, aber natürlich konnten wir nicht ablehnen.

Nachdem wir noch Hühnchen und Reis mit Safran und Mandeln gegessen hatten waren wir alle totmüde und voll und waren froh, als wir endlich wieder zu Hause waren.

Alles in allem war es ein wunderschöner Tag.

Ich habe viele Photos gemacht. Ihr findet sie unter Photos-Familien-Asma und Aia.

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So

28

Apr

2013

Ausflug zum Tent of Nations

Gestern sind wir zum Tent of Nations gefahren.  Für die die nicht wissen was das ist hier erstmal der Link: http://www.tentofnations.org/

Nochmal zusammenfassend: Es ist ein sehr beeindruckender Ort. Was mich besonders beeindruckt hat ist der Frieden den die Leute dort zu vermitteln suchen. Das Motto "Wir weigern uns Feinde zu sein" wird wortgetreu ausgeführt. 

Aber dieser Artikel soll jetzt nicht schon wieder politisch sein. Schaut euch die Website an und schreibt mir wenn ihr fragen habt. Ich möchte lieber etwas mehr über die Landschaft und den wunderbaren Tag schreiben den wir dort hatten.

Es war ein richtig heißer Tag. Der erste nachdem ich zurückgekommen bin. 

Die Israelis haben die schnelle Straße zum Tent of Nations mit einem Felsblock blockiert und da Sami die Westbank nicht verlassen darf haben wir einen langen Umweg durch die Dörfer fahren müssen.

Aber die Strecke war wunderschön. Vor allem jetzt, weil es immer noch ein bisschen grün ist.

Dort angekommen sind wir ein bisschen rumgegangen. Wir hatten ein Paar Norweger dabei, denen natürlich alles gezeigt werden musste. 

Einer der Brüder denen das Gelände gehört ist der Ehemann von einer der Frauen, die in unserer Küche arbeiten, deswegen gibt es die Verbindung zwischen dem Haus of Hope und dem Tent of Nations. 

Später haben wir noch Tee getrunken und die Aussicht auf die umliegenden Hügel von der Terasse aus genossen. 

An dem selben Tag wurde ein Esel gekauft und die Leute waren richtig stolz auf ihn und wir durften ihn über das Gelände reiten. 

Heute haben wir den ganzen Tag draußen verbracht und den Sommer genossen.

Ich habe Photos vom Tent of Nations gemacht. Ihr findet sie unter Photos-Umgebung-Tent of Nations. Es sind auch ein oder zwei von den Rosen im House of Hope Garten dabei.

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Mo

22

Apr

2013

Kindergeburtstag und Bowling

Es ist einiges passiert. 

Zuallererst einmal hatte Raghad, die kleinste Geburtstag. Wir haben ihr einen Blumenkranz gemacht. Am Morgen gab es extra Pfannkuchen, am Nachmittag eine Schnitzeljagd mit den Mädchen und am Abend einen Nachtisch, der Dirt-Dessert hieß. 

Unten zerkrümelte Oreo Kekse, dann Schokopudding und oben wieder zerkrümelte Kekse, Gummiwürmer und ne Papierblume, alles in Bechern, also für jedes Kind einen.

Raghad war den ganzen Tag ganz aufgeregt. Es war echt süß, sie hat den Blumenkranz dann sogar am nächsten Tag getragen, bis er dann zerfallen ist. Dann hat sie geweint.

Heute waren wir Freiwilligen boweln. Das war auch richtig lustig. Der Amerikaner, der gerade hier ist, Seth. Ist total nett. Das einzige was mich stört ist, dass er sich einen Bart wachsen lässt, seit er hier ist. Die langen Haare sehen zwar sonst gut aus, aber mit Bart sieht er aus wie Jesus^^. 

Jedenfalls hatten wir einen sehr schönen Nachmittag.

Die Photos zu dem Kindergeburtstag findet ihr unter Photos-Arbeit mit den Kindern-Kindergeburtstag Teil2

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Fr

19

Apr

2013

Paranoid?

Eigentlich, dachte ich, dass es so schnell nichts mehr zu erzählen gibt, aber gestern ist was lustiges passiert. 

Wir haben gestern abend wieder Tee getrunken und Karten gespielt, bis man von draußen knallen hörte. Wir wurden sofort besorgt und dachten es wären Schüsse von der Mauer oder aus dem Flüchtlingslage.

Wir sind dann zum Fenster um nachzusehen und haben gemerkt, das es nur Feuerwerke waren. Irgendjemand in Beit Jala hat wohl Hochzeit gefeiert. 

Danach mussten wir natürlich alle total lachen. Feuerwerke wären natürlich erstmal das naheliegendsde gewesen, aber wir haben alle sofort an Schüsse gedacht.

Wahrscheinlich werden wir langsam wirklich paranoid. 

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Mi

17

Apr

2013

Glück im Unglück

So da bin ich wieder :) Ich hatte einen wunderschönen Aufenthalt zu Hause und bin jetzt seit Montag Nacht wieder im House of Hope.

Ich bin zwar am Ende sicher durch die Grenzkontrolle gekommen, aber der Flug war trotzdem alles andere als unspektakulär.

Diesmal war der Flug nicht so früh und ich konnte halbwegs ausschlafen.

Der Flug nach Istanbul war auch sehr angenehm. Ich hatte schon wieder eine dreierreihe für mich und hatte es sehr bequem.

Der Aufenthalt in Istanbul hingegen war mehr als langweilig. Es gab nur einen einzigen Laden, der Perfüm verkaufte und da das Wetter mehr als schrecklich war, konnte ich nichtmal raus.

Ich bin dann schon relativ früh zum Gate gegangen. Dort war es dann aber leicht gruselig, weil niemand da war und die Halle schon groß war.

Ich war dann fast froh, als ich endlich im Flugzeug Richtung Tel Aviv saß.

Am Flughafen bin ich dann zur Passkontrolle und da ging es schon los. Erstmal wurde ich gefragt wo ich hingehe, was ich da mache und so weiter. Irgendwann wurde mir dann ein Visa gegeben und es hieß ich könne gehen. Das Visum war aber auf einer Seite eingerissen und ich wurde dann gleich auf der anderen Seite von einem Sicherheitstypen abgefangen, der mich nochmal befragt hat. Warum die mir nicht sofort gesagt haben, dass ich nochmal befragt werde, sondern behauptet haben ich wäre fertig weiß ich auch nicht.

Jedenfalls sollte ich dann mein Gepäck holen und wir sind dann zu zweit in einen Extraraum mit einem Gerät gegangen wo die mein Gepäck noch ein Paar Mal durchgeckeckt haben. Natürlich wieder ohne jegliche Erklärung.

Irgendwann hieß es dann ich wäre fertig und könnte gehen.

Bis ich endgültig draußen war hab ich aber noch darauf gewartet, dass irgendwer kommt und mich abfängt.

Draußen habe ich dann die Amerikaner getroffen, die eigentlich Chris abholen wollten.

Der hatte leider nicht so viel Glück wie ich und wurde schon seit sieben Uhr festgehalten.

Also sind wir zurückgefahren und ich hatte das Glück mitgenommen zu werden.

Chris ist inzwischen auch angekommen, obwohl wir alle nichtmehr damit gerechnet hatten. Er wurde anscheinend erst 2 Stunden befragt, dann ließ man ihn ohne Erklärung 5 Stunden lang sitzen, bis er schließlich aus heiterem Himmel sein Visum bekam und gehen durfte. Was die Warterei sollte wussten wir nicht. Wahrscheinlich einfach um ihn zu verwirren.

Den gestrigen Tag habe ich größtenteils mit schlafen verbracht aber heute bin ich wieder ganz fit.

Da ich meinen Photo auch wieder habe kann ich jetzt auch wieder Photos reinstellen.

 

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Do

14

Mär

2013

Osterpause

Morgen fahre ich für ein Paar Wochen nach Hause. Wie ich schon im Artikel vorhin erwähnt habe, bin ich froh, dass ich länger wegbleibe. Das erhöht denke ich meine Chancen um einiges.

Trotzdem bin ich nervös nachdem was den Norwegern passiert ist. Ich habe gerade erfahren, dass die nicht nur 7 Stunden befragt worden sind, sondern auch einige Tage im Gefängnis am Flughafen waren. 

Aber noch ist es ja nicht so weit. Ich denke die Probleme kommen frühestens beim zurückfahren. 

An dieser Stelle möchte ich mich wieder bei allen Kommischreibern bedanken ;). Eure Kommentare und lieben Mails haben mich immer sehr aufgebaut. 

Sobald ich wieder zurück bin werde ich auch wieder mehr Photos reinstellen. Ich hoffe, dass ich das mit dem Ladekabel hinkriege ;).

Jedenfalls freue ich mich riesig darauf euch zu sehen und allen die ich nicht mehr sehe wünsche ich frohe Ostern.

Liebe Grüße

Eure Johanna

 

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Sa

09

Mär

2013

Die Norweger kommen nicht mehr zurück

Fail. Mein Internet ist abgestürtzt bevor ich den Eintrag zu Ende schreiben konnte. 

Ich bin richtig froh, dass ich mich dazu entschieden habe für einen Monat nach Hause zu fliegen und nicht nur ein Paar Tage nach Ägypten oder Jordanien zu fahren. 

Ich habe ja schon erzählt, dass die beiden schon bei ihrer Hinreise Probleme hatten und nur ein Einmonatsvisum bekommen. Jedenfalls wurde alles mit der Botschaft in Jerusalem geregelt und sie sind für ein Paar Tage in die Türkei geflogen um dann am Flughafen ein neues Visum zu bekommen. 

Jedenfalls sind sie dann nicht aufgetaucht. Jemand von ihrere Gruppe stand am Flughafen und hat gewartet. Niemand konnte ihnen sagen was los war. 

Nach mehreren Stunden kam dann ein Anruf von einem Mädchen aus ihrer Gruppe. Die wurde gleich an der Passkontrolle abgefangen und in einen dieser Nebenräume gebracht. Wusstet ihr dass es an dem Flughafen eine Art Gefängnis gibt. Jedenfalls wurden die dann sieben Stunden dort festgehalten und befragt und wir hatten keine Ahnung was mit denen los ist. Natürlich haben sich alles total Sorgen gemacht.

Irgendwann wurde dann eines der Mädchen wegen vorgetäuschtem Kopfweh aufs Klo gelassen und die hat es  geschafft eine SMS zu schicken. 

Jedenfalls wurden die dann nach siebenstündiger Befragung mitten in der Nacht wieder zurück in die Türkei geschickt und kommen jetzt nichtmehr zurück. 

Momentan habe ich ziemlich Panik und werde denen auf jeden Fall nicht sagen, dass ich in der Westbank gearbeitet habe. Die ziehen momentan so Bestrafungsaktionen gegen alle Freiwilligen durch die in der Westbank arbeiten.

Ich hoffe das klappt alles so wie ich das will.

 

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Sa

02

Mär

2013

Frühling in Bethlehem

Der Winter ist jetzt endgültig vorbei und wir haben hier richtige Frühlingsstimmung mit ganz vielen Blumen.

Heute sind wir mit den Kindern nach Cremisan gefahren. Ich habe noch nie soviele Blumen gesehen und ein so sattes grün. Ich kam mir vor wie in einem  kitschigen Film. 

Jetzt blühen auch die Mandelbäume und wenn man mit dem Bus nach Jerusalem fährt ist die Landschaft nichtmehr grau und braun und gelb, sondern grün und gelb und lila und rot und weiß und rosa :)

Wenn man an den richtigen Orten vorbei duftet es. 

Ich habe ein Paar neue Photos reingestellt. Wer die alten Photos von Cremisan kennt (könnt ja nochmal nachschaun) kann den Unterschied sehen.

Ich hoffe sie gefallen euch.

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Mo

25

Feb

2013

3. Intifada?

Ich möchte hier gar nicht viel schreiben, aber euch einen Artikel ans Herz legen. 

Lest ihn euch mal durch. Auf Fragen antworte ich gerne :)

 

http://www.spiegel.de/politik/ausland/hungerstreik-und-massenprotest-israel-fuerchtet-eine-dritte-intifada-a-885429.html

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Sa

23

Feb

2013

Neue Kinder und Musik

Hallo ihr lieben,

letzte Woche hatte ich Besuch von meinen Eltern und davor ist eigentlich nicht so viel passiert. Deswegen habe ich meinen Blog etwas vernachlässigt.

Jetzt kriegt ihr aber mal wieder was zu lesen. 

Gestern ist endlich das letzte Mädchen zurückgekommen. Leider sind jetzt alle ein bisschen aufgedreht und die Schicht heute Morgen war wahnsinn. Ich hoffe die beruhigen sich bald wieder. 

Gestern war es aber noch schlimmer. Wir haben die Kinder zu einem neuen Spielplatz direkt an der Mauer gebracht, weil unser Spielplatz gerade im Umbau ist. 

Der Hingweg und der Nachmittag am Spielplatz war sehr angenehm, aber der Rückweg verlief mehr als spektakulär. 

Alle waren ein bisschen schräg drauf und plötzlich rennt Asma auf die Palestinensischen Soldaten zu die immer auf der Straße rumstehen und fängt an irgendwas auf Arabisch zu reden und jedem die Hand zu schütteln. Zum Glück kennen uns die Soldaten schon und das ganze war nur deswegen peinlich weil wir nicht genung Arabisch konnten um die Kommentare zu verstehen.

Weiter gings mit einem Zwischenfall auf der Straße. Aia ist durchgedreht und auf die Straße gerannt und hat sich mitten auf der Straße hingesetzt und sich geweigert wieder aufzustehen. Ich bin froh wenn meine Schicht heute vorbei ist und ich Wochenende habe. 

Am Abend kamen dann ein Paar Studenten aus Beit Jala und haben mit den Kinden Musik gemacht. Das hat sie dann beruhigt. 

Wir haben unsere normalen Lieder gesungen und haben Trommel dazu gespielt. Die Palästinenser scheinen sowieso sehr musikalisch zu sein.

Mein Zimmerfenster geht Richtung Straße und Flüchtlingslager raus und fast jeden Abend hört man da noch laute Musik. Die Musik nervt zwar und ist laut, aber nicht schlecht. Auch auf der Straße sieht man immer wieder junge Leute zusammensitzen und Musik machen. 

So das wars erstmal wieder von mir. Ich schau dass ich in Zukunft wieder etwas mehr und interessanteres schreibe. Falls euch was besonders interessiert dann schreibts in die Kommentare.

 

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Mi

30

Jan

2013

Ein kurzes Zitat

Das ist diesmal kein richtiger Eintrag, nur ein Satz, den einer der Demonstranten gesagt hat. 

Er wurde gefragt warum er sich den Demonstrationen anschließt, obwohl doch eine große Gefahr dabei besteht und er hat gesagt:

"Wenn all das hier vorbei ist, möchte ich sicher sein auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen."

Ich fand dieser Satz sagt eine Menge aus. 

Was denkt ihr darüber?

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Di

29

Jan

2013

Sie wünschten sie könnten gehen

Ich könnte mich stundenlang über die Situation hier aufregen. Sami geht jetzt für ein Paar Wochen nach Großbrittanien. Da er aber Palästinenser ist, darf er nicht über Israel ausreisen. Die einzige Möglichkeit für ihn das Land zu verlassen ist der Weg über Jordanien. Das kostet natürlich einiges an Geld. Die Jordanier wissen ganz genau, dass die Palästinenser keine andere Wahl haben, als durch Jordanien auszureisen und setzten die Preise für den Grenzübergang dementsprechend hoch. 

Ich habe mich oft gefragt, warum die Palästinenser nicht auswandern, irgendwo neu anfangen. Bei den Schikanen, die sie hier oft durchleben müssen, wäre es kein Wunder. Natürlich wollen viele das Land in dem sie geboren sind, wo ihre Eltern und Großeltern etc. geboren sind nicht verlassen. Viele haben mir gesagt, dass sich die Situation schon wieder zum besseren wenden wird und sind jetzt, da das Wahlergebnis da ist etwas zuversichtlicher und dass sie deshalb nicht gehen wollen. 

Den anderen fehlt aber oft das Geld. Selbst wenn sie eine Arbeit und eine Wohnung im Ausland finden würden, können sie oft nicht dorthin. Über Tel Aviv dürfen Palästinenser das Land nicht verlassen und über Jordanien ist es oft sehr willkürlich. Viele zahlen Unsummen von Geld um auszureisen und im letzten Moment wird es ihnen dann doch nicht genehmigt. 

Mich würde interessieren wie ihr darüber denkt. 

Bitte schreibt mir ein Paar Kommentare darüber, denn ich bin echt neugierig.

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Fr

25

Jan

2013

Neue Demonstrationen

Vor ein Paar Tagen sind im Flüchtlingslager an der Mauer zwei Kinder erschossen worden. Ein Mädchen von Siedlern und ein kleiner Junge von Soldaten. Ich schreibe das, weil man in den Nachrichten wahrscheinlich nur wenig darüber mitbekommt. 

Siedler werden nicht bestraft, wenn sie auf Palästinenser schießen, weil es immer und grundsätzlich als Selbstverteidigung angesehen wird. 

Gestern war die Beerdigung und die jungen Leute aus dem Lager sind auf die Straße gegangen. 

Was als friedliche Demonstration begann wurde wieder mit Tränengas niedergeschlagen, sodass am Ende auch wieder Feuer brannten und Steine durch die Gegend flogen. 

Ich habe darüber in den Nachrichten noch nichts gelesen, also schreibe ich es hier. 

Ich freue mich wie immer auf eure Kommentare.

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Di

22

Jan

2013

Ausflug nach Cremisan

Ich wollte schon länger wieder einen Blogeintrag schreiben, aber irgendwie ist nichts besonderes passiert. 

Jetzt kann ich aber endlich wieder schreiben. Gestern haben wir mit den Kindern einen Ausflug nach Cremisan gemacht. Das ist ein Kloster, das für seinen Wein berühmt ist. Außerdem hat es ein riesiges parkähnliches Gelände mit einem Fußballplatz. Das Kloster ist von einem Italiener gegründet worden und man kommt sich wirklich so vor, als wäre man in Italien oder Südfrankreich. Inzwischen habe ich auch herausgefunden woher der wunderbare Geruch kommt, den man hier oft findet und der mich immer sofort and Sommerferien und Urlaub erinnert. Es sind die Pinien.

Wir haben die Kinder hingefahren und sie haben ihr Saki (heißt soetwas wie Süßigkeiten oder "Treat") dort bekommen. Wir sind ein bisschen gelaufen und haben das tolle Wetter genossen. 

Leider konnte ich keine Photos machen, aber Stephanie hat welche mit ihrer Kamera gemacht die ich möglichst bald reinstellen werde. 

Heute haben wir unsere "Devotion" draußen gehalten. Ich glaube ich habe ein Bild davon in Facebook geteilt. 

Ich hoffe das schöne Wetter bleibt so und wir können nochmal nach Cremisan fahren. 

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Sa

12

Jan

2013

Der Sturm ist endlich vorbei

Komischerweise hat es diesen Eintrag das letzte Mal nicht gespeichert. Vielen Dank, Papa, dass du mich drauf Aufmerksam gemacht hast. 

Jedenfalls hole ich das jetzt nach. 

Das Wetter hier ist wieder besser. Wir hatten sogar Schnee, aber jetzt ist es richtig frühlingshaft. Gestern haben wir den ganzen Tag draußen verbracht. Wir sind jetzt richtig viele Freiwillige und wir können viel mehr mit den Kindern machen. 

Auch Abends ist es jetzt netter. Wir trinken jetzt meistens Tee und ich hab jetzt wieder mit Stricken angefangen :)

Demnächst muss ich mal wieder nach Jerusalem fahren. 

Mir ist wieder etwas lustiges über die Palästinenser aufgefallen. 

Der Sturm war zwar nicht schön und man ist nicht unbedingt aus dem  Haus gegangen, wenn man nicht musste, aber gefährlich war er nicht. Trotzdem waren alle Geschäfte geschlossen und niemand (!) war auf den Straßen. Es haben einfach alle beschlossen spontan daheim zu bleiben. Sogar die Kinder sind deswegen später gekommen. 

Jetzt sind aber (fast) alle Kinder wieder da und alles geht seinen gewohnten Gang. Ich habe mich auch wieder eingelebt. Sobald etwas neues passiert melde ich mich wieder.

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Di

08

Jan

2013

Ein Tag mit den Norwegern ist sehr erheiternd für mich und äußerst nützlich für sie

Zuersteinmal, für alle die nicht meine Schwester sind, ignoriert einfach diese etwas sinnlose Überschrift. Ich konnte einfach nicht wiederstehen diesen Witz reinzubringen, den aber glaube ich nur die Lisa versteht. 

So jetzt aber zum eigentlichen Blogeintrag. 

Das Wetter ist seit gestern schrecklich. Wir haben richtigen Sturm und gestern hat es in Strömen gegossen. Ich bin um 9 Uhr von einem lauten Donner aufgewacht. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust aufzustehen und nach Jerusalem zu fahren. (Ich wollte eigentlich Yad Vashem besuchen) Ich bin in die Küche gegangen um mir einen Tee zum Frühstück zu machen und kaum hatte ich einen Blick nach draußen geworfen, beschloss ich Jerusalem Jerusalem sein zu lassen und wieder zurück ins Bett zu gehen. Es war fast stockdunkel, hat so stark geregnet, dass ich dachte jemand würde Eimer vom Dach runtergießen und die Bäume haben sich sprichwörtlich umgebogen. 

Um halb zwölf habe ich dann mit den zwei Norwegern gefrühstückt. Die beiden sind echte Feinschmecker und das Frühstück hat einen für das schlechte Wetter ziemlich entschädigt. Das lustigste war die Konversation beim Frühstück.

Der eine hat erstmal rumgejammert wie langweilig der Tag werden wird, wenn man nicht rauskann und irgendwann meinte er: "I think I'll go out and see if I can find some settlers." Es hat einen Moment gedauert bis ich verstanden habe, dass er das Spiel meinte. 

Er ist dann wirklich noch rausgegangen um das Spiel zu suchen. Nach etwa einer Stunde kam er klitschnass zurück und erzählte, dass niemand das Spiel gehabt hatte und alle ihn nur seltsam angeschaut hatten. "You mean Jewisch Settlers"

In der Zwischenzeit hatte ich mit meinem Projekt die Küche aufzustocken begonnen  und mich auch in den Regen hinausgewagt um eine Waage und eine Kuchenform zu kaufen. 

Der beste Glücksfall des Tages war dann aber, als gegen fünf eine Freundin der Norweger anrief, ob wir nicht zum Siedlerspielen kommen wollten. Den Kuchen haben wir auch mitgenommen und haben dann den langweiligen Tag doch noch irgendwie gerettet. Vor allem als dann noch der Bruder des Gastgebers mit seiner vierjährigen Tochter vorbeikam, die uns alle mit ihren Englischkenntnissen verwundert hat und am Ende nur noch Gangnam-Style gesagt hat, weil sie wusste, dass wir das lustig fanden. 

Trotz allem hoffe ich, dass das Wetter bald wieder besser wird und ich nach Jerusalem fahren kann. 

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Fr

04

Jan

2013

Wieder in Bethlehem

Gerade bin ich wieder in Bethlehem angekommen. Der Flug lief diesmal erstaunlich angenehm. Wir waren nur fünfzehn im ganzen Flieger und ich hatte eine ganze Dreierreihe für mich. Auch am Flughafen in Tel Aviv ging dann alles glatt, sodass ich mir gleich ein Taxi zu meiner Jugendherberge nehmen konnte.

Die Jugendherberge war in Ordnung und den Rest des Tages habe ich gemütlich am Strand (diesmal ohne Baden) und später im Kino verbracht.

Heute morgen habe ich mich dann schon relativ früh nach Bethlehem aufgmacht. 

Inzwischen bin ich gut angekommen und versuche es mir gerade im Zimmer gemütlich zu machen. Viel kann ich noch nicht auspacken, da ich erst in einer Woche wieder in mein altes Zimmer ziehe, wenn die Mädchen zurückkehren. 

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Mi

28

Nov

2012

Weihnachtspause

Morgen fahre ich über Weihnachten nach Hause. Also ist das wahrscheinlich mein letzter Eintrag vor Weihnachten.

Es gab ein Paar Probleme mit dem Taxi (Israelis können echt unfreundlich sein)

Ich habe heute bei einer empfohlenen Firma angerufen und am Telephon war eine richtig unfreundliche Frau. Hier der Dialog:

Sie: Hello?!

Ich: Hello I would like to book a Sherut from Bethlehem checkpoint to Ben Gurion Airport. :)

Sie: Why?!

Daraufhin erkläre ich ihr, dass ich nach Hause fliege.

Sie: What time?!

Ich: Maybe at 10 AM?
Sie: Phonenumber!

Ich gebe ihr meine Handynummer.

Sie: That number doen't exist. We only accept jewish numbers!

Was?! Wie wollen die Touristen herumfahren, wenn sie nur jüdische Handynummern akzeptieren.

Irgendwann hat sie dann aufgelegt und nicht mehr abgehoben.

Am Schluss musste ich ein Palästinensisches Taxi rufen, was natürlich viel teurer ist.

Aber jetzt genug der unschönen Worte.

An alle die ich in meinen Ferien nicht sehe.

Ich möchte ein ganz großes Dankeschön an euch geben. Eure lieben Kommentare haben mich jedes Mal richtig gefreute. Vielen Dank für eure Mails und euer Interesse.

Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder genauso viele Kommentare bekomme.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten, ganz ganz viel Schnee und ein gutes neues Jahr.

An alle, die ich sehen werde: Ich freue mich wahnsinnig auf euch!
Bis bald

 

Johanna

 

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Fr

23

Nov

2012

Happy Thanksgiving :)

Gestern waren wir auf einem Thanksgiving-Essen eingeladen.

Ich bin immer  noch voll, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Truthahn und viele andere Speisen und tollen Nachtisch. Das beste war, dass es hier Traditin ist, dass an Thanksgiving die Männer abwaschen und die Küche sauber machen.

Danach haben wir noch Tabu gespielt. Das war auf jeden Fall eine tolle Einstimmung auf Weihnachten. Die Palästinenser haben das Fest übernommen um einfach Danke zu sagen. Sowas wie ein Erntedankfest.

Ich werde auf jeden Fall versuchen diese Tradition weiterzuführen.

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Do

15

Nov

2012

Luftangriff in Jerusalem und Feuer an der Mauer

Ihr habt sicher schon einiges über die hiesige Situation in den Nachrichten gehört. Hier gibt es jetzt aber einige Insiderberichte

Heute sind einige interessante und aufregende Dinge passiert.

Ich bin heute nach Jerusalem gefahren um noch einmal Geld abzuheben und ein Paar Weihnachtsgeschenke einzukaufen.

Wir sind in den Bus gestiegen und kaum waren wir auf der Jaffa Street ging der Luftalarm los. Im ersten Moment hatten wir keine Ahnung was los war, als plötzlich die Sirenen losgingen, aber als dann alle auf der Straße losgerannt sind, sind wir ihnen dann gefolgt.

Anscheinend gibt es extra Keller in bestimmten öffentlichen Gebäuden, wo man hingehen kann. Also sind wir da rein und haben gewartet. Das war eine ziemlich unheimliche Athmosphäre, da alles leise waren um zu lauschen.

Zum Glück kam nach etwa einer viertel Stunde eine Entwarnung und wir sind wieder nach oben gegangen. Sofort war alles wieder normal und die Leute haben mit dem weitergemacht was sie angefangen hatten. Anscheinend sind die das schon gewohnt. Wir waren aber etwas beunruhigt und haben erstmal ein Eis gegessen. (Schokolade und Creme Brulee).

Später hat sich dann herausgestellt, dass wirklich eine Rakete in Jerusalem eingeschlagen hat. Aber zum Glück nicht da wo wir waren.

Nach unseren Einkäufen sind wir zurück gefahren. An der Ecke kurz neben der Bushaltestelle gab es endlich eine friedliche Demonstration gegen die Beschießung des Gazastreifens. Vor allem Frauen und Kinder haben Banner und Fackeln dabeigehabt. Die Männer waren ja alle an der Mauer.

Nachdem wir das gesehen hatten, haben wir beschlossen dass wir uns auch noch die Kämpfe an der Mauer ansehen wollen. Also sind wir dahin gegangen. Seit Tagen werfen die Männer dort Steine und legen Feuer. Die meisten Außenstehenden finden das ganze etwas sinnlos, weil die Meisten nur herumstehen und selbst die Steine und das Feuer bringen nichts. Die Mauer wird ganz sicher nicht schmelzen und die Soldaten auf den Türmen lachen sich einen ab. Beim Checkpoint gibt es auch Kämpfe, aber da sind zum Glück nicht so viele involviert.

Obwohl die Demonstranten nicht viel ausrichten, gehen die Soldaten mit Tränengas gegen die vor und wären wir nicht vorgewarnt worden hätten wir auch was abbekommen. Zum Glück sind rechtzeitig alle weggerannt und wir waren mitten drin.

Danach sind wir lieber wieder zurückgegangen.

Morgen muss ich die letzten Weihnachtsgeschenke für meine Großeltern einkaufen und dann bin ich fertig. Ab Mittwoch fahren die Kinder heim und vielleicht bleiben sie zu Hause, während den Kämpfen. Wir haben auf jeden Fall Ferien.

Ich habe außerdem noch neue Photos reingestellt.

Bis bald.

Jojo

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Di

13

Nov

2012

Wintereinbruch

Ihr werdet mit nicht glauben, aber es ist kalt. Der Winter ist endlich gekommen. Es sind einige Katasrophen passiert, unter anderem eine Überschwemmung im Guesthouse.

Zum Glück war ich nicht da, denn wir sind inzwischen umgezogen. Das neue Zimmer ist sehr schön.

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Fr

09

Nov

2012

Oddysee zur Post

Gestern bin ich nach Jerusalem gefahren um ein Paket abzuschicken. Eigentlich wollte ich danach noch in ein Cafe, aber daraus wurde leider nichts.

Ich bin aus dem Bus ausgestiegen und die Jaffa-Street entlanggegangen. Nachdem ich Geld geholt hatte, fragte ich jemanden nach dem Weg. Seine Wegbeschreibung war allerdings sehr verwirrend. Irgendwann hatte ich mich vollständing verirrt. Ich habe noch mehrere Leute gefragt, bis ich wieder genau dort rausgekommen bin, wo ich angefangen habe. Offenbar hatte der Mann, den ich am Anfang gefragt habe überhaupt keine Ahnung.

Damit war die Sache aber noch nicht zu Ende. In der Post musste man erstmal eine Nummer ziehen und ewig warten, bis man überhaupt mal dran kam. Also habe ich eine Nummer gezogen und mich hingesetzt. Soweit so gut. Der richtige Stress ging jetzt aber erst richtig los.

Nach etwa der halben Wartezeit hat sich so ein Mann zu mir gesetzt. Etwas dicker, mit Kippa und etwa um die 60 Jahre alt.

Der hat mich erstmal auf Hebräisch angesprochen. Ich hatte natürlich keine Ahnung, hab nur gelächelt und gesagt. "Sorry, I don't speak Hebrew." Woraufhin er mich natürlich gefragt hat, woher ich komme.

Vielleicht hätte ich ihm nicht sagen sollen, dass ich aus Deutschland bin. Jedenfalls gings dann los vonwegen, dass alle deutschen grausam und kaltherzig und aggressiv sind. Das ging so lange, dass ich mir irgendwann gedacht habe. Wenn du jetzt nicht sofort die Klappe hältst werde ich wirklich aggressiv und grausam bin ich dann auch.

Zum Glück wurde dann meine Nummer aufgerufen und ich konnte verschwinden.

An der Kasse musste ich dann ewig lang Formulare ausfüllen. Was genau in den Paket ist. Adresse, Telephonnummer, Unterschrift. Zum Glück trage ich inzwischen immer meinen Pass mit mir rum wegen den Chekpoints, sonst hätte das wirklich Probleme gegeben.

Als ich endlich draußen war, konnte ich das mit dem Cafe vergessen und ich bin sofort zurückgefahren.

Das war auf jeden Fall das Letzte Paket, dass ich von hier abschicke.

Der Nachmittag und Abend, haben mich zum Glück für das Ganze halbwegs entschädigt.

Wir sind noch zu einem Laden gefahren, dessen Besitzer ein Freund von Sammy ist. Dort habe ich auf einen Schlag fast alle meine Weihnachtsgeschenke gekauft.

Am Abend habe ich gekocht und konnte dann fast wieder entspannt ins Bett gehen.

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Do

08

Nov

2012

Hippies

Vorgestern waren wir in einem sehr alternativen, aber wunderschönen Platz. Eine Bekannte aus Neuseeland ist heute nach Hause gefahren und hat eine Abschiedfeier gemacht.

Der Ort war ein kleines Stück außerhalb Beit Jalas und sehr schön. Es gibt ein großes Wohnhaus, geführt von zwei "Ex-Hippies" mit einer Biofarm. Für uns gab es dort Lagerfeuer, Hängematten und Sofas mit SChlafsäcken und eine Hollywoodschaukel. Außerdem einen tollen Blick aud die umliegenden Hügel und einen Wahnsinns Sternenhimmel. Man kann dort auch Zelten, wenn man das möchte.

Wir fanden es auf jeden Fall sehr schön und wenn irgendwer mal ein alternatives Restaurant mit Hängematten sucht, dann empfehle ich Hosh Yasmin. Falls dieser Jemand sich die Mühe macht nach Bethlehem zu kommen :D

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Di

06

Nov

2012

Geschichten aus dem House of Hope

So wie versprochen ein etwas längerer Eintrag. Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel Arbeit weil Stephanies Eltern da waren und sie deswegen frei hatte. Außerdem war eine der Mädchen krank und ich auch. Deswegen war letzte Woche etwas stressig.

Dafür kommt jetzt ein etwas längerer Eintrag.Vielen habe ich ja schon lustige Anekdoten aus dem House of Hope erzählt.

Hier stelle ich jetzt mal eine rein. Vielleicht kommen ja irgendwann mal noch mehr. Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare.

 

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Sa

27

Okt

2012

Arabische Hochzeit

Heute waren wir bei einer christlich-arabischen Hochzeit. Dazu habe ich mir ein neues Kleid gekauft.

Das Kleid ist mir schon vor einiger Zeit auf dem Markt aufgefallen, aber ich hatte nie wirklich eine Entschuldigung es zu tragen.

Jetzt musste ich natürlich zugreifen.

Die Hochzeit fand in der Geburtskirche statt und die Stephanie hat mir den Schal geliehen um etwas zum überziehen zu haben.

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Fr

26

Okt

2012

Herbstsonnenschein am Meer

Gestern haben wir unsere Urlaubswoche mit einem Besuch in Tel Aviv eingeleitet.

Wir sind mitdem Bus nach Jerusalem gefahren, dann weiter mit einem anderen Bus nach Tel Aviv und dann mit einem Taxi (die sind hier billiger als in Deutschland :D) Zum Basar.

Da haben wir unser Picknick gekauft und sind dann durch ein ziemlich schräges Viertel zum Strand gelaufen.

Am Strandd hatten wir viel Sonne und ich konnte endlich meine kurzen Hosen tragen. :D

 

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Mo

22

Okt

2012

Es ist viel passiert

Ich hatte einiges um die Ohren in letzter Zeit und habe deswegen meinen Blog etwas vernachlässigt. Das hole ich jetzt aber nach.

Wir hatten in den letzten Tagen die Olivenernte. Wir haben zwar nur wenige Bäume, aber die arbeit ist sehr anstrengend. Wir haben etwa drei Tage gebraucht.

Wir pflücken nur die unteren Oliven, die man ohne weiteres erreichen kann.

Später sind dann "unsere Männer" in die Bäume geklettert und haben die Oliven abgeschüttelt. Wir haben sie dann mit den Kindern aufgesammelt.

Vorgestern haben Stephanie und ich einen Ausflug nach Bethlehem gemacht und uns die Mauer angeschaut. Dazu brauch ich ja glaube ich nicht viel sagen. Die Photos die ich reingestellt haben sprechen da für sich.

Am Mittwoch fahren die Kinder nach Hause und wir haben frei. Da gibt es dann bestimmt wieder interessante Geschichten.

Photos findet ihr unter der Rubrik Olivenernte und in Umgebung - Mauer.

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Sa

13

Okt

2012

Barbecue

Letzten Freitag hatten wir einen Barbecue.

An dem Tag hatte ich Tagschicht, also war das eine sehr einfache Schicht.

Ich habe die Kinder um zwei von der Schule abgeholt und bin mit ihnen auf den Spielplatz.

Um drei fing dann aber schon der Barbecue an. Wir sind dann im Garten gewesen. Während die "Männer" grillten, hatten wir viel Spaß. Wir haben viele Spiele gespielt und irgendwann hat jemand eine Trommel aufgetrieben und wir haben Lieder gesungen. Aber nur bis einer der Jungs die Trommel entdeckt hat und sie nicht mehr hergeben wollte.

Später gab es unmengen gebratenes Hähnchen, und verschiedene Pasten. (Hummus, Kürbis, Petersilie und irgendetwas scharfes)

Zum Nachtisch Baclava.

Ich habe dann die Mädchen nach oben gebracht. Aia war etwas traurig und hat geweint. Das macht sie in letzter Zeit oft. Im ersten Moment ist sie total glücklich und dann fängt sie an zu weinen. Wir glauben, dass sie ihre Familie vermisst. Ihre Schwester hat geheiratet und sie war nicht eingeladen. Das macht ihr glaiube ich zu schaffen.

Die Mädchen waren so müde, dass sie bei der Andacht beinahe eingeschlafen sind und so war es einfach sie ins Bett zu bringen. Es gibt ein Video, aber das kann ich hier leider nicht hochstellen. Wenn ihr es wollt, lasst es mich wissen.

Ich habe auch neue wunderschöne Photos für euch und würde mich natürlich über Kommentare freuen. Vor allem von meinen lieben Familienmitgliedern.

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Mi

10

Okt

2012

Besuch in den Familien

Heute haben wir einige Familien im Umland besucht. Zwei Familien von ehemaligen Kindern vom House of Hope und am Schluss noch die Familie von einem der hier wohnt.

Ich war schockiert von der Armut die da herrscht. Die Leute leben mit all ihren Verwandten in vielleicht 1-3 Räumen. Die eine Familie hatte 12 Kinder. Wir haben den Kindern Malbücher, etc. gebracht und mit ihnen gespielt.

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So

07

Okt

2012

Arabische Lebensart (?)

Meine Mutter hat mich vorhin auf die Rechtschreibfehler hier angesprochen.

Das meiste liegt glaub ich daran, dass ich viele Einträge vom Büro aus schreibe und die eine englische Tastatur haben. Da sind einige Tasten vertauscht und das verwirrt ungemein.

Egal, ich erzähle mal lieber von meinem Leben hier. :D

Inzwischen kenne ich mich in Bethlehem schon ziemlich aus. Neulich war ich zum ersten Mal in der Geburtskirche. Die ist zwar wunderschön, aber doch etwas touristisch. Aber man muss es natürlich mal gesehen haben.

Im Vergleich zu der Kirche ist die Milchgrotte, die nur wenige Straße weiter liegt eine echte Ruheoase. Die haben da eine sehr moderne Kirche, mit schlichten aber sehr schönen Glasfenstern. Die haben es irgendwie geschafft das Traditionelle, wie die Grotte, zu lassen wie sie schon immer war, aber trotzdem das Moderne mit reinzubringen.

Es gibt dort auch einen wunderbaren Garten mit Blick auf die umliegenden Hügel und wunderschönen Rosen.

Direkt am Manger Square gibt es ein ganz tolles Café mit leckerem Kuchen und frisch gepressten Orangensaft.

Der Weg vom House of Hope zum Manger Square geht direkt über den Basar. Man wird ständig von Leuten angesprochen, man solle irgendwas kaufen, aber wenn man auf Arabisch nein danke sagt, dann lassen die einen in Ruhe.

Im Guesthouse zu wohnen macht richtig Spaß, weil immer wieder neue Leute kommen um hier zu wohnen. Im Moment sind außer uns Freiwilligen noch ein älteres Ehepaar aus England hier. Die waren früher als Freiwillige hier tätig und kommen jetzt ein Paar Mal im Jahr zurück.

Neulich ist eine Norwegerin angekommen. Die habe ich heute durch Bethlehem geführt. Es war etwas unangenehm, weil die uns immer zu allem möglichen einlädt und uns Geschenke kauft. Das ist mir irgendwie ziemlich peinlich, aber die besteht darauf und sagt, dass sie unsere Arbeit würdigen will. Und irgendwie kann man dann auch nicht ablehnen. Jetzt habe ich ihr wenigstens als Gegenleistung diese Tour angeboten.

Im Moment geht es hier ein Bisschen drunter und drüber, weil zwei Frauen, die auch in die Schichten eingeteilt sind nicht hier sind und wir deswegen viel längere Schichten machen müssen.

Ab Montag wird aber wieder alles normal sein, hoffe ich. Am Dienstag fahre ich vielleicht nach Jerusalem.

Photos stelle ich erst wieder rein, wenn ich ein Paar mehr habe. Das Angebot steht noch. Wenn ihr irgendwelche Photo-, oder Schreibwünsche habt, lasst es mich wissen.

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Fr

05

Okt

2012

Langsam lebe ich mich ein

Inzwischen habe ich mich richtig eingelebt. Ab nächster Woche werde ich in die Schichten eingeteilt. Am besten erkläre ich mal, wie der Tag hier so abläuft.

Es gibt zwei Schichten, die Tag- und die Nachtschicht. Der Plan wird immer am Anfang der Woche ausgehängt.

Sein Tag läugt ziemlich verschieden ab, je nachdem wann man Schicht hat. Bei der Tagschicht, kann man ausschlafen. Ich stehe normalerweise so gegen halb neun, oder neun auf und gehe dann ins Büro. Gestern habe ich am Vormittag zum Beispiel die Broschüre des House of Hope übersetzt. Gegen halb eins gibt es Mittagessen. Meistens  Reis, oder Couscous mit gebratenem Gemüse.

Danach macht man seine Arbeit im Büro fertig, oder geht zurück ins Guesthouse um sich ein bisschen auszuruhen. Um 2 kommen die Mädchen von der Schule zurück. Dann beginnt die Schicht. Ich gehe dann zu den Mädchen nach oben und wir spielen dann irgendwas zusammen. Bis jetzt war ich zum Glück noch nicht alleine und so konnte ich noch mehr arabische Wörter aufschnappen. :D

Um sechs Uhr gibt es Abendessen und wenn man Schicht hat, ist man auch mit den Kindern. Da kommen Jungen und Mädchen zusammen. Danach gibt es eine Art kleinen Gottesdienst, wo gesungen und gelesen wird. Die Lieder dazu werden meistens nach dem Mittagessen geübt.

Die Mädchen gehen um acht ins Bett. Dann setzt die Nachtschicht ein.

Normalerweise muss man nur aufpassen, dass die Mädchen gut einschlafen und nicht mehr zu lange reden. Rajad muss man in der Nacht einmal wecken, weil die nicht von alleine aufs Klo geht.

Um sechs wachen die Mädchen dann auf und wir frühstücken wieder zusammen mit den Jungen. Danach haben die Mädchen noch Zeit zu spielen, während wir die Wohnung sauber machen. Um acht bringt man die Kinder in die Schule und man kann gehen.

Ich hatte gestern Nachtschift und habe deswegen heute frei. Ich werde jetzt erstmal etwas schlaf nachholen und dann Bethlehem erkunden.

Wenn ihr irgendwelche Photowünsche habt, oder etwas besonderes wissen wollt, lasst es mich wissen.

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Do

04

Okt

2012

Probleme beim einloggen

Gestern konnte ich  mich irgendwie nicht richtig einloggen. Muss mal schaun was da los war. Schreibe dann am Wochenende einen ausführlichen Bericht. Jetzt kommen erstmal ein Paar Photos

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Mo

01

Okt

2012

Erste Eindrücke

Tja jetzt bin ich also endlich angekommen. Der Flug war sehr lang und anstrengend. Das erste Flugzeug in dem ich auch am längsten war, war das unbequemste. Mir gings leider nicht so gut, wahrscheinlich weil es einfach zu früh war.

In Istanbul ging dann aber alles glatt. Das zweite Flugzeug war auch viel bequemer. Da gab es gescheite Kopfstützen und ich saß ganz vorne, sodass ich viel Platz hatte :D.

Das Mittagessen dort war auch gut, vor allem die Mousse aux Chocolate. Nachdem ich angekommen war, gab es leider einige Schwierigkeiten. Natürlich wurde ich befragt und natürlich musste ich dann erstmal ewig warten. Zu allem Übel hatte ich auch noch eine ziemlich laufende Nase, weil mir die Klimaanlage wohl nicht gut bekommen ist.

Aber überraschender Weise ging es dann als ich drin war ganz schnell. Sie haben mich gefragt, warum ich kein Visa hätte und ich habe erzählt, dass die vom House of Hope gesagt hätten, ich könne mit dem Touristenvisa auskommen. Dann haben sie mich ohne weitere Fragen durchgelassen.

Nach dem Gate habe ich den Mann der mich abholen sollte nicht gefunden, weil er es albern fand ein Schild hochzuhalten, aber gerade als ich Panik bekommen habe, haben wir uns gefunden.

Die Fahrt ging dann vergleichsweise schnell und im House of Hope bin ich sofort freundlich aufgenommen worden. Stephanie aus Irland ist furchtbar nett. Ich teile mir ein Zimmer mit einer Amerikanerin, die aber leider nur kurz hier ist.

Leider ist voraussichtlich Weihnachten keiner der Volunteers da. Sie fahren alle nach Hause. Ich überlege mir schon, ob ich mir von den Großeltern als kombinierts Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk eine Zeit daheim wünsche.

Die Kinder sind alle sehr nett und total süß. Sie nennen mich schon "Auntie Johanna"

Morgen stelle ich ein Paar Photos rein und  natürlich über nette Mails und Kommentare.

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Do

27

Sep

2012

Wo ist die Zeit geblieben?

Tja, so schnell kanns gehen. Gerade habe ich den Leuten noch gesagt "ich fliege am 1. Oktober." Dann wurde daraus "Montag in zwei Wochen" und jetzt heißt es schon "Am Montag."

Heute war ich das letzte Mal bei den Afghanen und habe ein sehr schönes Geschenk bekommen. Fatima hat glaube ich nicht kapiert das es das letzte Mal sein wird, aber wir haben schöne Videos gemacht. "Hoppe Hoppe Reiter", Schiff auf dem Meer und Lieder wie Heidi. :)

Mein Zimmer ist Chaos schlechthin. Der Koffer liegt mitten im Zimmer und ich versuche irgendwie die Sachen reinzubekommen. Leider habe ich mich noch nicht wirklich entschieden was ich mitnehmen will und was daheim bleibt.

Mein Laptop ist auch noch nicht da. Wenn die den nicht heute oder Morgen losschicken, sehe ich schwarz. 

Am Samstag ist meine Abschiedsfeier und ich freue mich jetzt richtig.

 

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So

09

Sep

2012

Abschied vom Steinsee (voraussichtlich)

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Do

06

Sep

2012

Noch knappe vier Wochen !!!!!

So, der Blog ist fertig. Ich hoffe er gefällt euch. Ich denke es wird noch einiges dazukommen, vor allem Einträge und Photos, sobald ich angekommen bin. 

...Angekommen bin... Das ganze hört sich immer noch so weit weg an,wie ein Traum, der schon bald wieder zerplatzt. Ich warte immer noch auf die Nachricht, dass alles abgeblasen wird. Das irgendetwas nicht klappt. Aber inzwischen ist es sicher. Letzten Sonntag habe ich den Flug gebucht und schon in knapp vier Wochen, am ersten Oktober, fliege ich nach Palästina.

Einerseits kommt mir das alles sehr weit weg vor. Ein Monat ist ewig, aber andererseits fallen mir immer mehr Dinge ein, die ich unbedingt erledigen möchte und von denen ich weiß, dass ich das nicht mehr schaffe.

Ich würde gerne noch meine Großeltern in Erlangen besuchen, aber dafür wird die Zeit zu knapp.

Zum Glück habe ich die einen im Urlaub gesehen und die anderen sind jetzt in Bad Aibling.

Aber es gibt Dinge die ich erledigen muss. Eine Packliste schreiben, Vorsorgeuntersuchungen machen, mich um einen Laptop kümmern etc. etc...

Vor allem der Flug macht mir im Moment Sorgen. Ich habe Zwischenstop in Istanbul, also kann ich sagen, dass ich in der Türkei war. ;)

Jedenfalls habe ich jetzt einen Punkt schonmal abgehakt. Den Blog habe ich angefangen :D

Ich freue mich auf eure Beteiligung

 

Jojo

 

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Only four weeks left!!!!!

Okay, my blog is finished. I hope you like it. I guess there will be a lot more coming, especially texts and Photos, as soon as I've arrived.

...as I've arrived... This still seemes very far away, like a dream that will soon burst, like a soap-bubble. I'm still waiting for the message that will tell me that everything was a mistake, and that I can't come or something won't work. 

But meanwhile it is for sure. Last Sunday we've booked the flight and already in less than four weeks, on the first of oktober, I will fly to Palestine.

On the one hand that seems very far away. One month takes ages, but on the other hand I keep thinking of things, which I hdefinatly have to do and of which I know that I won't be able to do them.

I would like to visite my grandparents in Erlangen, but there won't be any time for that.

Luckily they are staying in Bad Aibling at the moment and I've seen the other ones on holiday.

But there are things I have to do. To write a packing list, doing check-ups at the doctors, looking for a laptop, etc.etc...

I'm especially  worried about the flight at the moment. I'll do a stopover in Istanbul, so at least I'll be able to say, that I've beento Turkey. ;)

Anyway one point of my endless list is done. The blog is started :D

I'm looking foreward to your comments.

 

Johanna