Besuch in den Familien

Heute haben wir einige Familien im Umland besucht. Zwei Familien von ehemaligen Kindern vom House of Hope und am Schluss noch die Familie von einem der hier wohnt.

Ich war schockiert von der Armut die da herrscht. Die Leute leben mit all ihren Verwandten in vielleicht 1-3 Räumen. Die eine Familie hatte 12 Kinder. Wir haben den Kindern Malbücher, etc. gebracht und mit ihnen gespielt.

Wir sind überall wunderbar aufgenommen worden. Manche von den Älteren konnten ein bisschen Englisch und es hat Spaß gemacht mit ihnen zu spielen.

Auf dem Rückweg nach Bethlehem hatte ich vielleicht das schockierendes Erlebnis seit ich hier bin.

Wie ich ja schon gesagt habe, sind die Palästinenser hier sehr arm. Einer wurde festgenommen weil er in Jerusalem der Arbeit nachgegangen ist, die er schon Jahre vor der Errichtung der Mauer nachgegangen ist.

Sie haben auch erzählt, dass sie einmal auf hebräisch ein Schreiben über ein Bußgeld für den Sohn im Gefängnis bekommen haben. Sie konnten es nicht lesen und so wurde in der Zeit, in der sie jemanden gesucht haben der es kann mehr Geld verlangt. Geld das sie nicht aufbringen konnten. Irgendwann wurde der Sohn dann freigelassen, aber ganz im Norden von Israel mit der Begründung er sei jetzt frei und könne sich selber seinen Weg nach Hause finden.

Am schlimmsten war es, als ich auf dem Rückweg an den Israelischen Siedlungen vorbeizufahren, wenn man gerade solche Geschichten gehört und solche Armut gesehen hat. Dort war von dieser Armut nichts zu sehen. Es gab genug Wasser, dass die Palästinenser teilweise für ihr halbes Jahreseinkommen kaufen müssen und hochmoderne Häuser.

Es fällt mir schwer meine "neutrale" Haltung zu halten, die ich ja haben sollte weil ich auch jüdische Freunde in Tel Aviv habe, wenn man solche Ungerechtigkeiten sieht.

Weiter Bilder findet ihr in der Galerie unter der Rubrik Familien

Visiting the families

I won't put in the pictures from aboce. You can see them in the German bit.

Today we have visited some local families. To families of former resident members and at the end the family of a young man who lives here at the moment.

I was shocked by the poverty there. The poeple live in 1-3 rooms with all their familymembers.

One of the families had 12 children. Wee brought them crayons, couloring books and played with them.

We had a very warm wellcome everywhere. Some of the older children knew a bit of english and it was fun playing with them.

On the way back to Bethlehem I had the most shocking experience since I've been here.

As I've allready said, the Palesinians here are very poor. One of the sons of the first family was arrested because he went to work in Jerusalem, what he had done years before the wall was built.

They told us that one day the got a letter in Hebrew about paying money for the freedom of their son,  which they couldn't read.

During the time they were looking for somebody who could reed the letter for them, the Israelis doubled the money. Money they didn't have.

Eventually the son was set free but right up in the north of Israel. The soldiers only said: "You're free now, so find your way home yourself":

The worst thing for me was passing the Israeli Settlements on my way back, after hearing those stories and seeing that much poverty.

They had enough water, which they took from the Palesinians who have to buy it with sometimes half of there yearly income and very modern houses.

It's very hard to keep "neutral". Although I have israeli friends in Tel Aviv I can't see the right in this unfairness.

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Reiner (Donnerstag, 11 Oktober 2012 07:04)

    Hallo Johanna, ich kann mir vorstellen, dass die unterschiedlichen Eindrücke - die große Armut und der Reichtum auf der anderen Seite schockierend für Dich sind. Um so großartiger ist es, wenn junge Leute wie Du dort helfen. Du nimmst bestimmt wahnsinnig viel mit an Erfahrung und Eindrücken. Es ist etwas anderes in der Schule über Armut in der Welt zu reden und Armut zu erleben. Ich denke, dass diese Ungerechtigkeiten seit vielen Jahrzehnten bestehen und auch etwas mit unserer eigenen europäischen kolonialen Vergangenheit zu tun haben. Die Konflikte in Israel aufzulösen ist sicher ein beinahe unlösbares Problem. Wie kann man den Menschen ohne Bildung Zugang zu guten Jobs ermöglichen und sie in die Gesellschaft integrieren? Das ist eine Frage, die sich auch bei uns stellt und vielleicht in den nächsten Jahren immer mehr stellen wird. Ich hoffe, Du findest viele kluge Menschen, mit denen Du über diese Dinge diskutieren kannst. Zu viel darfst Du Dir auch nicht zumuten. Jeder hat nur begrenzte Kräfte.
    Viele bewundernde Grüße
    Reiner

  • #2

    houseofohope-jojo (Donnerstag, 11 Oktober 2012 08:25)

    Lieber Reiner,
    ich muss dir vollkokmmen zustimmen. Es ist ein fast unlösbares Problem und Schwarzweißmalerei hilft gar nichts, obwohl das natürlich einfacher wäre.
    Das merke ich jetzt immer mehr weil ich beide Seiten kennenlerne, obwohl ich natürlich immer noch finde, dass die Siedlungspolitik und die Mauer falsch sind. Wir disskutieren hier auch viel, weil es ja so schwer ist, sind aber auch noch nicht auf zufriedenstellende Ergebnisse gekommen.
    Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich helfen kann.
    Ich hoffe wir sehen uns an Silvester.
    Liebe Grüße

    Johanna