Arabische Gastfreundschaft

Wir haben momentan ein Paar Tage Ferien und wir wollten die Familien von zwei Mädchen besuchen. 

Aus einem kurzen Besuch wurde ein sehr langer Besuch. Bei der ersten Familie war es schonmal sehr süß. Aia war erst sehr schüchtern ist aber sehr schnell aufgetaut. Gerade als wir gehen wollten, nach mehreren Tassen Tee meinte die Mutter, wenn wir noch eine halbe Stunde warten, wären die Kuchen, die sie extra für uns gebacken hat fertig. 

Wir wollten nicht unhöflich erscheinen, also warteten wir eine Weile. Damit wir auch ja nicht verhungerten während der Zeit bekamen wir Obst und danach die Zimtkuchen. So leckeren Kuchen habe ich noch nie gegessen. 

Nach mehreren Einladungen und bitten, dass wir doch über Nacht bleiben könnten und so weiter und so fort, was wir natürlich höflich abgelehnt haben.

Nach längerer Fahrt mit mehreren Umwegen und Verwirrungen kamen wir dann zu Asmas Haus. 

Dort wurden wir sofort wieder mit Tee, Saft, Knabberzeug und Früchten versorgt. Als wir dann gehen wollten wurde uns eine Tour angeboten. Wir wollten nicht schon wieder ablehnen, also nahmen wir die Einladung an, was im Nachhinein gesehen ein Glück war. 

Die Tour war nämlich wirklich schön. 

Wir sind mit dem Auto in die South Hebron Hillls gefahren. Allein der Weg war wunderschön. Hier wächst jetzt allerhand Getreide und auf dem Weg begegneten uns mehrere Familien, die bei der Ernte waren. Ganz altmodisch mit Sensen.

Später besuchten wir ein altes Römerbad in dem heute immer noch gebadet wird. Es war eine Art besonders schönes Freibad.

Ich weiß nicht ob ihr schonmal von einem Ort namens Sussya gehört habt. Die Breaking the Silence Tours gehen da so weit ich weiß hin.

Dort stehen die Reste einer uralten Synagoge. Früher war an dem  Ort ein Beduinendorf, doch dann wurde das ganze Gebiet beschlagnahmt mit der Begründung auf historisch wichtigen Stätten dürfe niemand wohnen. Jetzt ist alles abgesperrt und eine jüdische Siedlerfamilie lebt da. Die Beduinen wurden damals davongejagt. 

Gerade als wir dort standen, kamen mehrere Autos mit Israelischen Soldaten vorbei. Der Vater von Asma hat höflich gefragt, ob wir nicht ausnahmsweise dahin dürften, weil wir ja Touristen wären, aber der Soldat ist gleich richtig agressiv geworden und hat mit seinem Gewehr auf den Mann gezielt und irgendwas auf Hebräisch gebellt. 

Wir sind dann lieber schnell wieder weg. 

Nach der Tour wollten uns die Eltern noch zum Essen einladen. 

Wir fanden eigentlich alle, dass wir genug gegessen hatten und es ein bisschen spät war, aber natürlich konnten wir nicht ablehnen.

Nachdem wir noch Hühnchen und Reis mit Safran und Mandeln gegessen hatten waren wir alle totmüde und voll und waren froh, als wir endlich wieder zu Hause waren.

Alles in allem war es ein wunderschöner Tag.

Ich habe viele Photos gemacht. Ihr findet sie unter Photos-Familien-Asma und Aia.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0