Noch mehr Gastfreundschaft

Vor ein Paar Tagen haben wir die Familie von einem besucht, der im House of Hope arbeitet. Wir haben ein tolles Frühstück mitgebracht und dann mit den Kindern gespielt. 

Jetzt aber mal der Reihe nach. 

Wir wollten früh am Morgen losfahren, genauer gesagt um halb zehn, aber wie die Araber so drauf sind. Vor viertel nach 10 kam keiner auf die Idee überhaupt loszufahren und dann ging das Auto kaputt. 

Chris wusste sofort was los war, aber Sami hat ihm nicht geglaubt und so mussten wir noch in eine Werkstatt fahren. 

Um 11 sind wir dann endlich aufgebrochen. Ich war zu der Zeit schon halb verhungert, weil mir gesagt wurde, dass ich nichts essen soll weil es ein großes Frühstück geben würde. 

Auf halbem Weg nach Hebron kamen wir an eine große Kreuzung. Von dort zweigte eine der sogenannten Apartheid Roads ab, Gut ausgebaute Straßen zwischen Siedlungen und Jerusalem, bzw. Tel Aviv die Araber nicht benutzen dürfen. Auf dem Grasrondell im Kreisverkehr standen mehrere Siedler mit Gewehren. Sami hatte uns den ganzen Weg schon Horrorgeschichten darüber erzählt, dass die Siedler manchmal grundlos auf arabische Autos schießen. Zum Glück wurden wir aber nicht beschossen und landeten sicher in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hebron. 

Dort gab es dann endlich das heißersehnte Frühstück und es entschädigte für die lange Wartezeit. 

Es gab hart gekochte Eier, frischen Salat, mehrere Pasten und Cremes (Hummus, Tomate, hausgemachtes Lebanah und noch ein Paar andere), Falafel, süße Kuchen und das beste: hausgebackenes Brot von der "Hausherrin". 
Danach war ich mehr als entschädigt für die lange Wartezeit und die Siedler.
Bei der Familie gab es auch viel zu entdecken. Die hatten zum Beispiel einen riesigen Schädel von irgendeinem Tier an der Wand hängen, mit riesigen Hörnern, einen Krummsäbel und Portraits die aus dem vorletzten Jarhundert hätten stammen können.
Der Herr des Hauses saß in einem Sessel, typisch Arabisch gekleidet und freute sich über das gute Essen. Irgendwann kam eine seiner Enkelkinder und gab ihm einen Kuss, bevor sie wieder gehen musste und er sagt mit breitem Grinsen und donnernder Stimme: "Aaaaaaaah, Saki"
Saki heißt soviel wie süß

 

Nach dem Frühstück gingen wir mit den Kindern spielen.
Wir haben Armbänder gemacht und ich hatte besonders viel Spaß  mit einem kleinen Mädchen (auf dem Bild oben ist es auf meinem Arm), einem kleinen Jungen und einem Ballon.

 

So das wars erstmal wieder von mir.

Bis dann 

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Kommentare: 1
  • #1

    Annette (Montag, 20 Mai 2013 19:52)

    Genieße die arabische Gastfreundschaft und jeden Tag, den du dort verbringst!